2013/04/21

Kurz vorm Ziel


Nachdem ich mich kurzzeitig habe ablenken lassen, habe ich dieses Wochenende doch der luftigen Sommerbluse gewidmet. Letztes Wochenende hatte ich schon ein Musterteil mithilfe des Vogue-Schnittmusters V8772 angefertigt.
 
Laut der Maßtabelle auf dem Umschlag hätte ich eine US-Größe 22 nähen sollen, was mich doch ein bisschen schockierte. Ich beschloss diese Größenangabe zu ignorieren und habe letztendlich eine 16 angefertigt.

Ja, eine Seite hat die Abnäher außen. ICH mache das so!
Plan: keine Ärmel, aber eine Schleife

Das Musterteil passte schon ganz gut, nur im unteren Teil wirkte es ein bisschen eng. Für eine Sommerbluse sowieso unnötig, entschloss ich, die Abnäher am Rückenteil einfach wegzulassen. 

Außerdem fand ich den Halsausschnitt zu eng, aber auch das ließ sich einfach ändern.

Ab damit!

Außerdem  habe ich mich dazu entschieden, zwar die kurze Version der Bluse zu nähen, aber mit einem geraden Saum unten. Dafür habe ich dann an den Seiten einfach einen kleinen Schlitz gelassen.


Das war es dann auch schon gewesen mit dem Vogue-Schnittmuster, ab diesem Zeitpunkt ging es freestyle weiter. Nach Zusammenfügen der drei Teile habe ich einfach vorne auf beiden Seiten eine Leiste genäht. Zweimal umklappen, bügeln, feststeppen, fertig.


Knopf(loch)-Leiste
Als beide Leisten fertig waren habe ich wieder anprobiert und mir markiert, wo die Knöpfe sitzen müssen. Also vor allem dieser eine wichtige Knopf, ihr wisst welchen ich meine.

Knöpfe markieren.
Dann musste ich erst einmal darüber nachdenken, auf welcher Seite eigentlich die Knöpfe sitzen sollten. War mir dann egal, habe mich dann dafür entschieden, die Seite mit dem schöneren Muster für die Knopflöcher zu nehmen, damit diese später sichtbar ist.


Ich habe zum ersten Mal Knopflöcher genäht. Ich hatte ganz schönen Respekt davor, aber ein einziges Probestück hat gereicht - faszinierend was so eine Nähmaschine alles kann!

Die neun kleinen Knöpfchen habe ich dann gestern Abend auf der Couch angenäht. Gibt es eigentlich auch eine Maschine, die das kann? Dafür würde ich viel Geld zahlen.

Trödelmarkt-Schnäppchen
Dann ging es an den Kragen! Viel Stoff hatte ich nicht mehr, aber es hat gereicht. Ich habe einen Streifen von 150*15cm zurechtgeschnitten, an einer Längsseite zusammengenäht und gewendet.


Dann habe ich diesen Schlauch außen am Kragen festgesteckt und angenäht. Es gibt bestimmt saubererere Vorgehensweisen, aber beim Tragen ist die Innenseite des Kragens nicht sichtbar.


Der Schlauch ist so breit, dass ich ihn einmal umschlage bevor ich mein Schleifchen binde.


Hinten am Hals liegt der Kragen schön an.



Yay, Schleifchen!

Yay, yay, Schleifchen!

So sieht das offen aus.
So, wer heute nur schöne Dinge sehen und lesen will, der verlässt jetzt diese Seite und denkt an Schleifchen unterm Gesicht.

Manch einer wird allerdings denken "Moment mal! Was ist den mit den Armausschnitten? Was hat sie denn mit denen gemacht?"

Tja, hier ist jetzt das Problemchen. Zur Ziellerreichung fehlt noch eine elegangte Lösung um die Armausschnitte zu vollenden.

Ich habe beide Seiten mit einem Zickzack-Stich versäubert. Eine Seite (links) habe ich eingeschlagen und umgenäht. War ja bei dem anderen Oberteil so einfach, nech? Ja, da war es aber eine Gerade und kein Kreis. Und jetzt sieht das verdammt hässlich aus. Das muss wieder weg. 

links
rechts
Und was nun? Wie kann ich denn jetzt diese Armausschnitte ohne Belege ordentlich fertigstellen?

Ich bin etwas ratlos und lege das Ding jetzt mal beiseite. Ich meine, man kann doch da irgendwie mit so einem aufgebügelten Band arbeiten, aber ich weiß nicht mehr, wo ich das schonmal gesehen habe. 

Ich wäre hier für jeden Tipp oder Link dankbar um die Bluse auch ohne was drüber tragbar zu machen!
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2013/04/17

Me Made Mittwoch (noch ein erstes Mal)


Ich nehme heute zum ersten Mal beim Me Made Mittwoch teil und bin ein bisschen aufegregt. Ich zeige heute nichts besonders Anspruchsvolles, aber immerhin etwas Tragbares!

Nachdem das Wochende aufgrund von Sonnenschein nicht besonders produktiv war, stand ich gestern Abend vor meinem Stoffschränkchen und es juckte mich in den Fingern. Im Fernsehen lief Fußball und ich wollte noch IRGENDWAS machen. Die angefangene Bluse von letzter Woche reizt mich irgendwie gerade nicht.

Ich nahm das übrig gebliebene Stück Stoff von meinem Maxi-Rock in die Hand und dachte mir "das müsste doch...ich kann doch bestimmt..so ganz schnell...???". Ich hatte zwar erst noch behauptet, der Stoff wäre nix für obenrum, aber naja, was interessiert mich mein Geschwätz und so.

Ich nahm also das Stückchen Stoff, setzte mich an die Nähmaschine und fabrizierte innerhalb von vielleicht einer Fußballspiel-Halbzeit ein Oberteil. Es ist tasächlich tragbar und sehr schön, wie ich finde! Ich habe es heute den ganzen Tag getragen und mich gut gefühlt :-)

 

Ich habe mich besser gefühlt als das Foto vermuten lässt. 



Ich habe hierfür ein Rechteck zugeschnitten, dass in der Breite meinem halben Hüftumfang entspricht. Bei einer Figur, bei der der Hüftumfang und Schulterbreite ein anderes Verhältnis haben, verändert sich die Form natürlich. Das zweite Stück ist unten genauso lang, oben aber ca. 10 cm breiter. Dieses Trapez ist also das Vorterteil. Die zugegebene Breite sorgt dafür, dass der Ausschnitt vorne ein bisschen locker fällt und keine Atemnot auslöst. 





Zuschnitt für das Sommertop

Dann habe ich einfach die Seiten zusammengesteppt und oben 23 cm für die Arme offen gelassen. An der Obertkante passierte dasselbe, mit einer 33 cm großen Öffnung für den Kopf. 

Alle offenen Kanten habe ich einfach doppelt umgeschlagen und versäumt. Das ging hier ganz gut weil es keinerlei Rundungen gibt. So macht man sich das Leben einfach! 

Also, Strickweste drüber und ab dafür!



Infos zum Me Made Mittwoch und noch ganz viele andere selbstgemachte Werke zum Bestaunen gibt es hier.


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2013/04/13

Cambie in action



So, immerhin hat sich ein Sonnenfenster aufgetan, dass lang genug war um mein Cambie auf dem Balkon auszuführen. Die Bilder muten ein wenig herbstlich an, die Bäume rundherum sind auch alle noch komplett kahl. Ich kann sogar noch die Domspitzen durch die Baumkronen erkennen, was im April wirklich nicht mehr sein dürfte.

Naja, mein Cambie hat - zufälligerweise analog zu meinen Haaren - sowieso ein paar Herbstfarben. Rechtzeitig zum Fotografieren hat der Paketmann auch noch ein paar schöne blaue Schuhe vorbei gebracht, die auch ganz zufällig *räusper* zu meinem neuen Kleid passen.

Ich weiß beim besten Willen nicht wie das passieren konnte, aber irgendwie habe ich für den Rock wohl weniger Stoff verwendet als vorgesehen. Der Rock ist jetzt - vor allem hinten - nur ganz wenig gerafft.

Ich habe vergessen ein Foto mit den Händen in den Taschen zu machen, aber die Taschen sind vorhanden. Ich habe diese anders als in der Anleitung aber ein ganzes Stück nach unten versetzt, so dass meine Hände eben natürlich reinschlupfen.


Am Ende des Prozesses habe ich fast alle Nähte am Oberteil noch einmal aufgetrennt und sowohl die Seiten enger gefasst als auch den Ausschnitt weiter nach unten verlagert. Vorne hatten sich in der Mitte so unschöne Falten gebildet. An den Armen sieht es hier immer noch ein bisschen sehr locker aus, aber ein bisschen zuppeln vor dem Fotografieren hätte da schon geholfen. 



 Der Reißveschluss ist zwar nicht unsichtbar, aber immerhin ordentlich eingenäht. Und JUHUU, die beiden Seiten des Taillenbandes treffen aufeinander (im zweiten Anlauf war es soweit).


 Ein Windstoß (und ein bisschen Nachhelfen) legen das braune Futter frei.


Sowohl der Ober- als auch der Unterstoff sind Baumwollbatiste. Schon deswegen ist dies ein Frühlingskleid - eine Strumpfhose würde absolut nicht funktionieren. Der Oberstoff ist so dermaßen dünn, ich musste mir erstmal neue Maschinennadeln zulegen, die keine Fäden ziehen. Jeden einzelnen Einstich einer Stecknadel kann man hinterher im Stoff sehen! Ich bin mit dem Stoff so vorsichtig umgegangen, manchmal hab ich mich vor lauter Konzentration total verkrampft und musste erstmal Pause machen...

Genau wie beim ersten Kleid ist das Rückenteil etwas zu lang, was möglicherweise - aber nur ganz vielleicht -  daran liegen könnte, dass ich das Oberteil vorsichtshalber um 2cm verlängert habe. Das werde ich wohl in Zukunft einfach sein lassen.

Ich bin ziemlich glücklich mit meinem Cambie Dress, obwohl es natürlich noch Kleinigkeiten zu verbessern gibt. Das Schnittmuster ist so toll und das Kleid ist wirklich schnell genäht, trotz Innenfutter. Ich mache mir bestimmt bald noch ein zweites Exemplar, dann vielleicht einfarbig und ein bisschen robuster und alltagstauglicher.

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2013/04/12

Das nächste Projekt: eine sommerliche Bluse

Ich habe mir ein paar Schnittmuster von Vogue bestellt, die auf eine kreative Umsetzung warten. Unter anderem dieses Blusenschnittmuster mit vielen Variations-Möglichkeiten. Ich dachte mir, es wird nicht schlecht sein, ein Schnittmuster für eine schlichte Bluse auf Lager zu haben, kann man bestimmt immer mal wieder brauchen.


Den gezeigten Stoff habe ich als günstigen Rest erstanden, allerdings ist es nur ein einziger Meter. Es handelt sich um reine Viskose, deshalb soll meine Bluse eine leichte, lockere Sommerbluse werden, angelehnt an die Variante ohne Ärmel. Allerdings will ich schon, wenn möglich, eine Schleife am Kragen platzieren. Das ist ein schönes Detail und ist wahrscheinlich auch einfacher als ein ordentlicher Stehkragen.
Diese Variante hier hat es mir total angetan. Aber eben nicht so eng, sondern schön luftig.

Ich habe mir soeben das Schnittmuster und die Anleitung angeschaut - jetzt raucht mir schon der Kopf. Ich bin durchaus schon an englische Näh-Fachausdrücke gewohnt, aber die Anleitung ist natürlich schon wieder ganz anders als die von Sewaholic. Wahrscheinlich so wie Burda, nur auf Englisch. Mit der ersten Burda-Anleitung bin ich auch erstmal in den Stoffladen um die netten Verkäuferinnen zu fragen, was denn die ganzen Symbole und Ausdrücke bedeuten sollen. Und am Ende ist ja dann sowieso ein komplett anderes Kleid entstanden...

Ich denke, ich werde nur die Schnitteile für den Korpus benutzen und mache erstmal ein Muster. Verstärkungen, Belege und so nen Krams brauche ich bei meiner Sommerbluse nicht. Dafür wird der eine Meter Stoff sowieso nicht reichen ;-) 

Am Wochenende berichte ich von den Fortschritten!

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Sneak Peek - Sewaholic Cambie Dress

Mittlerweile ist das zweite Kleid auch schon fertig. Ich habe mich sogar ganz an das Schnittmuster gehalten, da dies sowieso schon perfekt ist - das berühmte Cambie Dress von Sewaholic Patterns. Im Internet gibt es zahllose tolle Varianten und wie ich finde, sieht in diesem Kleid wirklich jede Frau absolut fantastisch aus. Auch mein Cambie lässt mein Herz höher schlagen, wahrscheinlich ist es das schönste Kleid, dass ich je BESESSEN habe. Zum Ausführen und Fotografieren brauche ich jetzt nur noch ein paar Sonnenstrahlen. Am Wochenende wird sich hoffentlich eine Gelegenheit ergeben!

Hier also nur ein erster Eindruck: 


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Das erste Kleid


Im Prinzip war schon zu Anfang meiner Näherfahrung klar, dass ich so schnell wie möglich zu den Kleidern übergehen würde. Ich bin ein Kleider-Mädchen! Im Schrank hängen dutzende davon, die Hälfte davon wahrscheinlich in Schwarz. Steht ein Fest oder ein besonderes Ereignis an, kommt für mich gar nicht in Frage, etwas anderes als ein Kleid anzuziehen. Ich habe viele Schuhe (meistens Flach), die zu Kleidern und Röcken passen und eine riesige Sammlung an Strumpfhosen aller Couleur. Bin ich zu einer Hochzeit eingeladen - was in den letzten paar Jahren ziemlich häufig vorkam - lege ich mir ein neues Kleid zu. Immer passend zum Stil der Hochzeit und zur Jahreszeit. Ein und dasselbe Kleid auf zwei Hochzeiten anzuziehen käme für mich nicht infrage, da friert eher die Hölle zu. Versteht mich nicht falsch - ich finde es ganz und gar nicht verwerflich wenn andere das tun und schaue die Trägerin des Wiederholungskleides dann auch nicht schief von der Seite an. Da bin ich total selbstzentriert. Es bietet sich mir die Gelegenheit ein neues Kleid zu tragen, dann tue ich das auch. Kürzlich habe ich mich sogar auf einer Hochzeit zwischen Trauung und Abendveranstaltung nochmal umgezogen. Bei einer entspannten Hochzeit im kleinen Kreise sicherlich gewagt. Überkandidelt? Sicherlich. Aber ich hatte halt zwei Kleider dabei, und das Wetter war vormittags anders als nachmittags. So, jetzt wisst ihr es. So bin ich.

Dass ich mich auf der Hochzeit nochmal umzog hing auch damit zusammen, dass ich mein erstes selbst genähtes Kleid extra für diese Feier erstellt hatte.


Ich bin so stolz auf mein erstes Kleid, so unglaublich stolz. Als es fertig war bin ich durch die Wohnung gerannt und habe nur geschrien "ich liebe es, es ist so wunderchön". Mein Freund wurde gezwungen Selbiges zu tun.

Ursprünglich hatte ich mir für mein erstes Kleid ein Schnittmuster von Burda heruntergeladen, ausgedruckt und mühevoll zusammengeklebt und ausgeschnitten. Dieses hier hatte ich auserwählt:

Quelle: Burdastyle

Ihr werdet noch merken, swinging ist voll mein Ding. Das Kleid hatte diesen schönen Tellerrock und fiel so schön aus der Zeit.

Ich schnappte mir einen alten Kissenbezug und nähte das Oberteil zur Probe. Da kam die Ernüchterung. Das saß ja so gar nicht und gefiel mir auch nicht, zum Beispiel wegen des V-Ausschnitts. Ich grübelte, wie ich das Schnittmuster entsprechend meiner Maße anpassen könnte. Ich habe so viel rumprobiert und am Muster rumgeschnippelt, bis ich mich entschied, ein neues Oberteil zu erstellen. Ich fing auf der grünen Wiese, also auf einem großen, weißen Bogen Papier an. Entsprechend meiner Maße zeichnete ich mir ein halbes Oberteil, diesmal mit einem runden Ausschnitt. Ich weiß selbst nicht mehr so genau, wie ich das eigentlich hinbekommen habe. Ich habe einfach meinen Oberkörper nachgezeichnet und peinlich alle gemessenen Abstände an meinem Körper auf Papier gebracht und ein wenig Fatasie bei der Form des Oberteils walten lassen. Mit diesem neu erstellten Schnittmuster habe ich also noch ein Probeteil genäht und siehe da - das passte schon viel besser und entprach eher meinen Vorstellungen. Ich markierte hier und da ein paar Änderungen und nötige Abnäher (ein abwaschbarer, magischer Filzstift ist seitdem mein bester Freund).

Dann ging es also an den echten Stoff. Ich hatte mich für eine karierte Popeline entschieden. Gemustert aber nicht zu einschränkend, dünn aber trotzdem etwas fester. Eine gute Wahl.



Ich habe das komplette Oberteil fertig genäht und den Ausschnitt und die Armlöcher verstürzt. Dann viel mir leider auf, dass der Ausschnitt ziemlich nach vorne wegsteht und nicht nur beim Bücken einen tiefen Einblick gewährt. So wurde also aus einem runden Ausschnitt ein "eckiger". Ich habe einfach direkt über der Brust zwei Keile abgenäht, ohne nochmal den Beleg abzutrennen. Nicht gerade vorbildlich, aber das Ergebnis stellt mich trotzdem zufrieden. Mein Busen ist im fertigen Kleid von oben und unten ziemlich eingefasst und wirkt, wahrscheinlich auch durch die Karos, ziemlich groß. Aber es gibt Schlimmeres, oder?



Ich habe mich für einen gelben Reißverschluss entschieden - ein schönes Detail, wie ich finde. Ich dachte mir, unsichtbar oder perfekt wird der sowieso nicht, da kann es auch ein schöner Kontrast werden. Das Oberteil ist hinten ein bisschen zu lang und wirft Falten. Aber auch damit kann ich ganz gut leben.


Letztendlich ist dann auch noch der Tellerrock gestorben. Irgendwie konnte ich mich nicht überwinden, so viel Stoff für den Rock zu verbrauchen, wenn es auch anders geht. Ich entschied mich also wieder für die gerafften Rechtecke. Schön lang ist der Rock, was ich im Moment total mag. Vielleicht wird er für den Sommer noch ein bisschen kürzer, mal sehen. 

Ich war auf besagter Hochzeit übrigens nicht die einzige Person, die sich umgezogen hat. Meine bessere Hälfte hat auch mitgemacht, schließlich habe ich ihm auch noch die passende Krawatte genäht und geschenkt. 



Man könnte das mit dem Partnerlook ein bisschen peinlich finden. Ich finde es mehr als großartig.


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Das allererste Kleidungsstück

Als erstes Kleidungsstück hatte ich mir einen Rock vorgenommen. Ein schöner Maxi-Rock für den Frühling sollte es werden. So ein Teil ist für den Anfang wirklich zu empfeheln, denn einfacher geht es ja wirklich nicht.


Beim Stoffe-Shoppen nahm ich einen billigen Rest vom Wühlitisch mit, eigentlich nur um auch Stoff zum Ausprobieren vorrätig zu haben. Zuhause angekommen, betrachtete ich den Stoff im Ganzen und in ordentlichem Licht und verliebte mich total. Und das Gewebe schien auch noch perfekt für einen luftigen Rock. Der Stoff fühlt sich zwar ziemlich synthetisch an - deswegen würde ich ihn nicht als Bluse tragen - aber für einen Rock ist das ok.

Ich schnitt also einfach zwei Rechtecke zurecht, lang genug um von der Hüfte auf den Boden zu fallen. Die Breite von 1,40m gab den Umfang vor (doppelt natürlich).

Ich nähte die Seiten zusammen und oben einen breiten Saum. Durch eine Öffnung im Saum habe ich ein breites Gummiband gezogen. Erst danach habe ich mir das Band nochmal um die Hüfte gespannt und so die Weite bestmmt. Nachdem ich den Gummizug zugeneäht hatte, habe ich ihn noch an den Seiten am Rock festgehäht, damit die Falten im Rock gleichmäßig verteilt bleiben und sich das Band auch nicht komisch verdreht. Dann noch unten versäumt und voilá, das erste Kleidungsstück war geboren! Hallelujah! Und wie schnell das ging!



Ich liebe mein erstes Kleidungsstück so sehr, ich möchte nachts mit ihm Kuscheln. Ich freue mich schon so sehr, diesen Rock auszuführen wenn es das Wetter dann endlich mal zulässt. Das Muster ist zwar Bunt und ziemlich crazy, aber es enthält die Farben weiß, schwarz und blau, was die Kombinationsmöglichkeiten unendlich werden lässt. Ich habe ziemlich viele solcher einfarbigen Basic-Shirts in meinem Kleiderschrank und mehr braucht das Outfit ja dann auch nicht. Wenn ich ihn das erste Mal anziehe, dann mache ich wieder Fotos und zeige sie hier, soviel steht fest.
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2013/04/11

Warum ich diesen Blog schreibe...

Ich muss gestehen, es fühlt sich ein bisschen komisch an, mich und mein Werkeln hier der ganzen Welt zu präsentieren (auch wenn noch kein Mensch außer mir dies liest). Eigentlich ist das nicht mein Ding, jedenfalls tue ich immer ganz bescheiden ;-)

Als ich mit dem Nähen anfing, und auch jetzt noch, tat sich mir das NäherInnen-Universum im Internet als schöne neue Welt auf. Ohne die ganzen Anleitungen, Fotos und Videos hätte ich mir das Nähen niemals selbst beibringen können. Ich hätte tatsächlich mehr oder weniger Geld investieren müssen, um überhaupt einmal die Grundlagen zu erlernen. Ich konnte mir die LehrerInnen in mein Wohnzimmer holen und sie wiederholten auch immer geduldig ihre Lektionen nachdem ich den Zurück-Button betätigte. So muss es sein.

Und dann diese unerschöpflichen Quellen an Inspiration! Iich konnte gar nicht mehr aufhören, schöne Seiten und Blogs zu durchstöbern und die ganzen wundervollen Dinge und Kleidungsstücke zu bewundern. Die Idee, mir Kleider zu nähen, genau nach meinen Vorstellungen ließ mich nachts schon nicht mehr schlafen, vor lauter Aufregung. Shopping kann ja ganz schöne Frustrationen hervorrufen, besonders wenn man keine Standardfigur hat. Ich zum Beispiel, ärgere mich ständig, dass alle Kleider in den Geschäften so furchtbar kurz sind. Erstens scheinen knielange Kleider nicht mehr in Mode zu sein und zweitens werden kurze Kleider eben noch kürzer wenn man so wie ich über 1,80 m groß ist. Ich bin dann auch noch dementsprechend nicht die Zarteste. Zu kurze Röckchen und Kleider lassen mich also wie ein Riesen-Baby aussehen.

Es ist einfach großartig zu sehen, wie viele andere Frauen ähnlich gelagerte Probleme haben und diese dann auf kreative Art und Weise lösen. Es zaubert mir immer ein Lächeln aufs Gesicht, wenn ich sehe wie eine Näherin ein selbst genähtes Kleidungsstück präsentiert und die Glückseligkeit und der Stolz sprechen aus ihrem Gesicht oder ihren Worten. Außerdem helfen sich die Näherinnen gegenseitig, sprechen sich Mut zu und teilen Leid und Freude miteinander. Meine Güte, ist das kitschig was ich hier schreibe , aber ich will MITREDEN!

Ich möchte gerne etwas zurückgeben - meine Freude teilen, und auch mein gelegentliches Verzweifeln.

Mittlerweile habe ich tatsächlich schon ein paar Kleidungsstücke genäht. Vor wenigen Wochen noch völlig undenkbar, habe ich schnell gemerkt, dass einfach-mal-Loslegen durchaus möglich ist. Die ersten Ergebnisse werde ich nun hier zeigen und es folgen hoffentlich noch ganz viele. Den Entstehungsprozess der Kleidungsstücke habe ich bisher nicht sehr detailliert dokumentiert, aber in Zukunft werde ich mir damit Mühe geben.

Ich sag jetzt also mal, Hallo hier bin ich! Freut mich, Dich kennenzulernen!

xoxo
SewMeow


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Was bisher geschah...

So, hier pelle ich mich also aus meinem Ei. Ich sage "Hallo Welt, ich nähe jetzt!".

Es ist noch nicht einmal sechs Wochen her, da lieh mir eine liebe Freundin für ein paar Tage ihre Nähmaschine aus. Ich wollte mich schon so lange mal am Nähen probieren, und sie brauchte die Maschine gerade nicht. Der Plan war, die Bedienung der Maschine einfach mal auszuprobieren - schließlich hatte ich bis dahin noch nie, GAR nie, mit so einem Ding hantiert. Danach wollte ich entscheiden ob ich das Geld für einen Nähkurs investiere. Schließlich ist das Nähen ja ein Handwerk dass man vom Profi lernen muss, dachte ich...


Ich nahm also die Maschine mit nach Hause, machte mich auf ein paar Stoffe zu kaufen und setzte mich dann nieder um die ersten Versuche zu starten. Ich fing mit einem einfachen Stück an, einem kleinen Utensilo. Ich hatte mir eine Anleitung in Form eines Youtube-Videos rausgesucht, der ich Schritt für Schritt folgte. Das Ding war ratz fatz fertig und das Ergebnis entzückte mich dermaßen, dass ich gleich mal eine ganze Serie produzierte. Schließlich waren auch gerade wieder neue wundervolle Babies geboren worden, und die Mamas konnten doch sowa gebrauchen. Beim Verschenken war ich stolz wie bolle, etwas so Hübsches und Einzigartiges selbst hergestellt zu haben.

Nach den Utensilos, die jetzt meine ersten Nähutensilien beheimateten...


folgten neue Kissenbezüge,


klitzekleine Täschchen,


mehr klitzkleine Täschchen,


noch kleinere Täschschen...


Osterdeko für die Mama...




und nicht ganz so kleine Täschchen.


Herrlich, diese kleinen Erfolgserlebnisse. Die Befriedigung, Zeit und Energie in etwas zu stecken, und am Ende auch ein vorzeigbares Ergebnis präsentieren zu können. Eigentlich wie beim Kuchenbacken - definitiv auch eine meiner Leidenschaften. Aber, der Kuchen ist ja immer wieder schnell weg. Außerdem macht Kuchen zwar glücklich, aber nicht nachhaltig. Nähen macht länger glücklich, man kann die Ergebnisse immer wieder bewundern und - im besten Fall - macht es auch noch schöner (und nicht dicker)!

Ich musste die Nähmaschine meiner Freundin wieder zurückgeben, aber die Entscheidung eine eigene Maschine zu kaufen war längst gefallen. Und der Nähkurs? Pah! Learnig by doing schien durchaus möglich. Ich hatte auch schon so viel positives Feedback bekommen, dass ich anfing zu glauben, dass durchaus ein gewisses Talent für's Nähen in mir schlummert.

Ich stattete mich also nach und nach aus und fasste den Plan, bis Juli ein paar schöne Baby-Geschenke zu nähen. Da werde ich nämlich zum ersten Mal quasi-Tante. Die Geschenke sind nun schon längst fertig. Ich kann diese jetzt natürlich noch nicht präsentieren, sind ja noch nicht verschenkt. Aber das wird nachgeholt.

Es ist nich nicht viel Zeit vergangen, und trotzdem kann ich tatsächlich von mir behaupten "in meiner Freizeit nähe ich gerne". Das fühlt sich ganz wunderbar an! 
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