2013/08/28

Übergangsröckchen (MMM #6)


Das Ende der MMM-Sommerpause leitet zugleich den Anfang meiner Herbstpläne ein. Ich trage heute - noch spätsommerlich ohne Strumpfhosen - einen neuen Rock nach diesem Burda-Schnitt.


Wie man sieht habe ich den Reißverschluss durch eine Knopfleiste ersetzt. Dazu habe ich am Schnitt einfach den RV-Teil abgeschnitten und an beiden Seiten ein paar Zentimeter für eine Knopfleiste hinzugefügt.

Der Stoff ist ein grauer Baby-Cord ohne Stretch, den ich vor ein paar Wochen auf dem Kölner Creativ-Sommer erstanden habe. 


Der Rock hat ein schön breites Taillenband, vorne ist er in Falten gelegt und hat seitliche Eingrifftaschen. Hinten hat er Abnäher und aufgesetzte Patten. 


In der Länge habe ich ein bisschen hinzugegeben und den Saum am Ende unsichtbar von Hand angenäht. 

Und damit ich auch gut Strumpfhosen darunter tragen kann und trotzdem nichts klebt, habe ich ihn komplett gefüttert. Das Futter habe ich dazu einfach vorne und hinten mit ein paar Abnähern versehen. 


Auf dem MMM-Blog gibt es heute noch ein paar schöne Sommerkleider zu bewundern.
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2013/08/27

Herbstpläne

Ich genieße noch die Sonne und bin guter Dinge, dass wir in diesem Jahr auf einen wundervollen Altweibersommer hoffen können. Trotzdem will ich kleidertechnisch vorbereitet sein auf den Herbst. Ich muss ja gestehen, ich liebe den Herbst und freue mich drauf. Die Farben in der Natur, das warme Sonnenlicht. Im Herbst versuche ich soviel Zeit wie möglich draußen zu verbringen, im Wald, bei ausgedehnten Spaziergängen. Ich gehe dann auch gerne in den Wildpark um die Ziegen und Schweine zu füttern. Dazu muss man natürlich gut eingepackt sein. Wenn ich mein absolutes Lieblingsoutfit beschreiben sollte, dann besteht das ganz bestimmt aus dicken Strumpfhosen oder Leggings, einem bequemen Jersey- oder Wollkleid, einem kuscheligen Halstuch und Stiefeln.


Für den Herbst will ich mir Kleidung nähen, die mich tatsächlich im Alltag begleitet und in der ich mich richtig wohlfühle. Bis jetzt habe ich zu viele Anlasskleider genäht und Stücke, die ich einfach nur schön fand. Ich habe bisher zu viele Kleider produziert, die jetzt nur im Schrank hängen. Das ist jetzt nichts Schlechtes, ich musste ja auch üben. Aber für den Herbst mache ich Pläne!

Ich habe angefangen, Pinterest nicht nur zum Rumstöbern zu nützen, sonder auch zum Sammeln von Ideen und Inspirationen. Es war mir bisher auch schon klar, dass es ziemlich unpraktisch ist, einfach nur Internetseiten unter meinen Favoriten oder Bilder in einem Ordner zu sammeln. Jetzt habe ich mir ein Herbst-Inspirationen-Board angelegt und das ist ja so viel übersichtlicher. Auf dem Board habe ich Schnittmuster gesammelt, die ich nähen will, konkrete Kleider, die mir gut gefallen und Farben, die ich im Herbst tragen will. Eigentlich sind Herbstfarben die, die ich das ganze Jahr tragen sollte, die stehen mir am besten.



Rostrot, warmes Orange, Senfgelb, Dunkelblau, und vor allem Grün - Tannengrün, Jagdgrün, Smaragdgrün... Ich finde grün passt einfach ganz herrlich zu roten Haaren und ich habe viel zu wenige grüne Kleidungsstücke.

Das wichtigste Vorhaben bezüglich der Muster, die ich einkaufen werde: keine. Ich mag eigentlich am liebsten einfarbige Kleidungsstücke und fühle mich in all zu wilden Mustern nicht so wohl. Das habe ich bei der Sommergarderobe vernachlässigt, weil ich Schnäppchen ausgenutzt habe oder weil ich die Muster an anderen Leuten gut fand. Jetzt gebe ich mir Mühe und suche nach einfarbigen Stoffen in schönen Farben, die sich gut anfühlen. 



Bequem und warm - Allgemein Baumwolle, Jersey, Sweat, Samt und (unbedingt) Flanell. Ich will unbedingt so ein oder mehrere Flanellhemden oder -kleider. Als dieser grungige Stil zum ersten Mal in Mode war, war ich zwar noch ziemlich klein, aber ich kann mich trotzdem gut erinnern. Zu der Zeit hat mich meine ältere Cousine auf einen Shopping-trip mitgenommen, wahrscheinlich den ersten ohne meine Mutter. Sie hat mir ein kariertes Babydoll-Kleid mit Bubikragen aus kariertem Flanell gekauft, das ich liebte wie sonst noch was. Dazu hatte ich immer dicke Wollstumpfhosen mit Flechtmuster an und geschnürte Wildleder-Stiefeletten. Diese Schuhe habe ich getragen, bis sich meine Zehen verformt haben, weil ich sie trotz Wachtstum nicht hergeben wollte.

Diesen Look werde ich jetzt 21 Jahre später reproduizieren. Ich hoffe, das ist kein Zeichen für eine frühe Midlife-Crisis.

Der organge-blaue Flanell von dem Kleid oben hat es mir total angetan, ich konnte bisher aber nichts ähnliches finden. Die (online)Stoffläden sind ja noch nicht ganz mit der Herbstware bestückt, ich hoffe dann kommt noch so was. Wer so einen Stoff sieht, der gebe mir bitte einen Hinweis.



Dominierendes Kleidungsstück wird weiterhin das Kleid sein, nur ein bisschen bequemer geschnitten, und ein bisschen kürzer als im Sommer. Richtig gehört, im Herbst werden die Kleider kürzer. Knielange Kleider finde ich im Sommer toll, die sehen aber über Strumpfhosen nicht mehr gut aus.

Ein paar Schnittmuster, die ich mir ausgeguckt habe:


Außerdem probiere ich gerade einen neuen Rockschnitt aus, der das Potenzial zum Wiederholen hat. Dazu gibt es nächste Woche mehr. Zu den Röcken brauche ich dann noch ein paar einfache Langarm-Shirts.




Bis jetzt habe ich den Plan, mir sowohl eine Übergangsjacke als auch einen Wintermantel selbst zu nähen. Wenn man bedenkt, dass zu all den o.g. Teilen trotzdem noch Anlasskleider dazu kommen (Hochzeit, Weihnachten, usw.), dann muss ich mich da ranhalten. Für eine Übergangsjacke habe ich sogar schon den Stoff (im super-super-Sale für EUR 1,- den Meter !!! erstanden). Jetzt fehlt nur noch der Schnitt. Ich finde einfach keinen Schnitt der mir gut gefällt, bzw. ich kann mich nicht entscheiden, was genau ich will. Ein Trenchcoat? Eine Kapuzenjacke? Talliert oder sackig? Ich würde ja auch hier um Hilfe bitte, aber dazu müsste ich erstmal wissen, nach was ich suche, ne? Vielleicht hat jemand ja beim Anblick des Stoffes eine Einegbung.




Wenn ich jetzt nur wüsste, was das eigentlich für ein Stoff ist. Er ist wahrscheinlich wasserdicht, innen glatt und plastigmäßig, außen ganz samtig-matt und weich. Durch das samtige außen wirkt die schwarze Farbe eher anthrazit.

Ach ja, als hätte ich mir für den Herbst noch nicht genug vorgenommen, habe ich mir hier auch noch ein Strickset für einen Loop-Schal bestellt.


Eine schöne, bebilderte Anleitung liegt bei - die reicht bei meinen Strickfähigkeiten (nicht vorhanden) aber noch nicht aus. Nächste Wochenende sehe ich glücklicherweise meine Mama, die muss mir dann (mal wieder) zeigen wie es geht. Selbstgemachte Strickwesten sind ein wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Wenn ich die erste selbstgestrickte Weste im Herbst 2014 trage ist das aber auch ok. Bis dahin nutze ich die kalten Abende auf der Couch zum Üben.

Wie steht's mit euch? Gruselt ihr euch vor den Herbstplänen und schiebt sie noch vor euch her oder sind die auch schon in vollem Gange?
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2013/08/13

Hosenrock - Anleitung

So, mein Festivalwochenende ging viel zu schell vorbei und ich bin wieder in der harten Realität gelandet. Es war so schön, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Deswegen widmen wir uns gleich wieder dem Nähen, darum geht ja in diesem Blog.

Wie versprochen liefere ich noch ein paar Details zu meinem Hosenrock. Im englischen Sprachraum nennt man so ein praktisches Kleidungsstück ja unter anderem "Culottes". Im Deutschen meint man damit allerdings eher das ursprüngliche Kleidungsstück, eine Kniebundhose für Männer. Deswegen bleiben wir doch bei der Bezeichung Hosenrock, das ist ja auch eindeutig der Begriff der es am besten trifft, wenn er auch in meinen Ohren ein bisschen unsexy klingt.



Inspiriert von den Tania Culottes, wollte ich auch einen Hosenrock nähen, zum Fahradfahren und überhaupt Wohlfühlen. Wie schon erwähnt, besteht die Megan Nielsen-Variante aus zwei Tellerröcken. Ich habe mich allerdings für eine Variante aus zwei Dirndl-Röcken entschieden, die einfach am Bund gerafft werden.

Sich einen Hosenrock selbst zu konstruieren ist kein Hexenwerk. Und wer einen einfachen Dirndl-Rock nähen kann, der kann auch einen Hosenrock "zaubern".

Nun also zum Schnitt...

Ich habe mir alle Teile, die ich brauche, zuerst in kleinem Maßstab auf ein Blatt aufgezeichnet und später auf großes Papier übertragen. In den Schaubildern unten habe ich immer meine Maße dazu geschrieben.

 
Man startet mit zwei Rechtecken, so als wolle man einen Rock für jedes Hosenbein nähen. Meine beiden "Röcke" haben jeweils eine Breite von 70 cm, so kann man die Teile in doppelter Stofflage bei einer Stoffbreite von 140 cm zuschneiden. Die Höhe des Rechtecks ist die spätere Rocklänge (plus Taillenband). Hier kommt es natürlich auch darauf an, wo man den Bund haben möchte. Ob in der Taille oder auf der Hüfte spielt keine Rolle.


Damit aus den beiden Rockbahnen Hosenbeine werden, zeichnet man nun den Schritt in Form eines kleinen Rechtecks zu der Rockbahn dazu. Ehrlichgesagt habe ich das pi mal Daumen gemacht, hier wird eine Formel dazu genannt, die wir jetzt mal anwenden. Wir zeichnen zwei verschieden Große Rechtecke, um an der Rückseite später mehr Platz für gegebenfalls vorhandene Rundungen zu haben.

Die Breite der kleinen Rechtecke sollte also sein:

Vorne: 1/10 des Hüftumfangs + 2,5 cm
Hinten: 2/10 des Hüftumfangs - 3 cm

Das Rechteck setzt da an, wo unsere Sitzlänge endet. Allerdings würde ich hier nochnmal großzügig ein paar Zentimeter dazu geben. Der Schritt beim Hosenrock kann ruhig ein bisschen tiefer sitzen, soll ja bequem sein. Auch hier habe ich eher geschätzt als gemessen.

Vom Rand des kleinen Rechtecks zeichnet man dann eine schöne Kurve bis zum Rand des großen Rechtecks. Am hinteren Teil kann man sich noch eine Markierung für den Reißverschluss setzen. Hier natürlich nicht vergessen, dass später noch ein Bund dazu kommt. Meine "Lösung" hierfür ist, einen langen RV zu nehmen, den ich später kürze. Ich zeichne mir also nur ein, bis wohin ich meinen RV später haben will.

So sieht's dann aus:


Diese beiden Teile kann man dann auf großes Papier übertragen (einmal reicht ja aus, man kann ja ein bisschen was wegknicken) und schneidet beide Teile zweimal aus Stoff zurecht.

Da die Meisten wissen werden, wie man einen Rockbund erstellt, lasse ich die Details jetzt mal weg. Es gibt da ja auch verschiedene Varianten, und jeder hat so seine Liebste. Wer es lernen möchte kann sich z.B. hier eine Anleitung anschauen. Wer es besonders bequem und einfach möchte, nimmt gleich einen Bündchenstoff her (Anleitung z.B. hier).

Ich habe das Taillenband doppellagig gemacht. Der äußere Bund besteht aus dem Oberstoff den ich mit einer Bügeleinlange verstärkt habe. Für das innere Band habe ich einen Rest vom Blümchenkleid-Futter genommen. Ich habe außerdem den hinteren Bund länger als nötig gemacht und dafür nur hinten einen Gummizug eingebaut. Um hier ins Detail zu gehen fehlt mir leider die Zeit. Der nächste Schritt lautet also profanerweise:





Jetzt geht's los...

Erst paaren wir ein vorderes und hinteres Hosenbein und schließen die Seitennähnte, sowohl außen als auch innen unterm Schritt (rote, gestrichelte Linien). Weil mein Stoff so dünn ist habe ich französische Nähte gemacht. Dazu erst die Teile links auf links füßchenbreit zusammensteppen. Eventuelle abstehende Fädchen zurückschneiden und dann die Teile wenden und rechts auf rechts zusammenteppen (NZ 1 cm). 


Um den Schritt zusammenzunähen stecken wir ein Hosenbein in das andere hinein (rechts auf rechts, bzw. bei einer französischen Naht ersteinmal andersrum). Die beiden Teile so zusammenstecken, dass die inneren Seitennähte genau aufeinander treffen. Dann näht man angefangen an der vorderen Mitte einmal rundherum bis zur Markierung für den Reißverschluss.




Tadaah, wir haben eine Hose für einen kastenförmigen Menschen! An der oberen Kante setzen wir jetzt also zwei Heftnähte innerhalb der Nahtzugabe (oder eine vorne und zwei hinten) um den Stoff einzureihen. Dazu das Ende der Naht nicht sichern, an einer Seite die Fäden festhalten und an der anderen Seite an den beiden Oberfäden ziehen. Den Stoff soweit rüschen bis er der Länge des Bundes entspricht.



Danach nur noch das der bevorzugten Methode den Bund annähen und den Reißverschluss einnähen. Weil mein Stoff so dünn ist habe ich einen gar nicht mals so verdeckten beidseitig verdeckten RV eingenäht. Bei dem wilden Muster sieht man die beiden Nähte sowieso nicht. Am Ende nur noch die Hosenbeine zweimal umschlagen, bügeln und den Saum feststeppen.


Reißverschluss
Beim Annähen des Bundes empfiehlt es sich an der vorderen Mitte und an der RV-Naht den Stoff nicht gleichmäßig zu raffen sondern eventuell sogar eine größere Falte richtung Mitte zu legen. So wird der Schritt ein wenig versteckt und es sieht mehr nach einen Rock aus.


Dann haben wir ein schickes und bequemes Kleidungsstück zum Rumzappeln, Flätzen, Fahrradfahren und Spielen.


Ich hoffe, dass ich halbwegs nachvollziehbar erklärt habe und dass meine wunderschönen Zeichnungen einigermaßen klar sind. Nachfragen ist natürlich ausdrücklich erlaubt!
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2013/08/07

Kein neuer Rock


Ich zeige zum ersten Mal ein selbstgenähtes Outfit, dass aus mehr als einem Teil besteht. Yay! Den Schnitt vom schwarzen Shirt habe ich von einem Kauf-Shirt abgepaust und das Teil ist nicht wirklich der Rede wert. Aber YAY!


Den Schnitt für das Unterteil hab ich komplett selbst konstruiert.


Und Achtung, jetzt kommt blödes Rumgezappel um den Clou zu demonstrieren. Es sind Culottes!


Super praktisch das Ding! Wie schon erwähnt fahre ich morgen wieder auf ein Festival (mein allerliebstes Lieblings-Festival) und etwas praktisches aber trotzdem schickes bietet sich da als Garderobe an. Schließlich flätzt man da auch zwischendrin mal auf einer Decke rum und macht vielleicht - trotz ohrenbetäubendem Lärm - mal ein Nickerchen zwischendurch. Also ich mach das. Ansonsten ist so ein Hosenrock natürlich auch zum Radeln unheimlich praktisch.

In den Näh-Blogosphäre tummeln sich gerade so einige Hosenröcke, hauptsächlich basierend auf dem neuen Megan Nielsen-Schnitt, den Tania Culottes. Ganz davon abgesehen, dass man die Schnittmuster von Megan Nielsen in Deutschland nicht so leicht bekommt, hatte ich das Gefühl, das Geld könnte ich mir sparen. Der Schnitt der Tania Culottes besteht aus zwei Tellerröcken - um diesen selbst zu konstruieren kann man auch diese Anleitung hernehmen. Da ich mich an diesem flutschigen Viskose-Stöffchen ausprobieren wollte (mal wieder vom Karstadt-Wühltisch) habe ich eine geraffte Variante gemacht.

Ich werde auf den Schnitt jetzt nicht näher eingehen, sondern demnächst mal einen ausführlichen Post mit einer Anleitung dazu schreiben.

Drückt mir derweil bitte die Daumen, dass ich am Wochenende nicht so rumlaufen muss:


Der Wetterbericht sieht allerdings mittlerweile doch ganz gut aus. Und selbst wenn es regnen sollte - ich freue mich so sehr! Für Interessierte gibt es im Video ein paar Infos und Impressionen zu meinem allerliebsten Lieblingsfestival. Ich bin im Video sogar ein paar Mal zu sehen!

Das Haldern Pop-Festival feiert in diesem jahr sein 30-jähriges Bestehen und ich war immerhin schon vier davon dabei. Das Festival-Team möchte zu diesem Anlass eine Doku drehen, das Video gibt Infos zum begleitenden Crowdfunding-Projekt.



Ich bin dann also bis Sonntag mal raus. Aber sowas von.

Andere schöne, selbstgemachte Dinge "Rund ums Weib" gibt es heute wieder hier.
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2013/08/05

Kittelschorz


"En Kittelschorz", das ist was meine Oma anhatte wenn sie in der Küche werkelte oder putzte. Dieses angemessen derbe Wort aus der kurpfälzischen Mundart passt einfach zu gut zu dieser Art von Kleidungsstück. Ich denke jedoch, das meine Variante ein bisschen schicker geworden ist. Gleichzeitig ist dieses Kleid meine (vorläufige) Versöhnung mit burda Style.

Der Schnitt stammt aus der Ausgabe vom Juni dieses Jahres. Das Kleid hat vorne und hinten Abnäher, einen Reverskragen und aufgesetzte, schön große Taschen. Ich hatte mit dem Schnitt schon ein bisschen geliebäugelt, als mich diese Variante vollends überzeugte. Ich finde meinen Stoff nicht ganz so cool, aber trotzdem passend zum Schnitt.


Ich musste kaum Anpassungen machen, nur die Schultern waren mir zu breit. Bevor ich die Ärmel eingesetzt habe, habe ich die Seitennaht an der Brust ein bisschen enger genäht und dafür an den Schultern ein bisschen was weggeschnibbelt. 


Ich habe zum aller ersten Mal "richtige" Ärmel eingesetzt und ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Keine einziges Fältchen zeigt sich an der Naht. Juchuu, der Herbst und seine Projekte können kommen! 


Mit dem Reverskragen habe ich mich allerdings ziemlich schwer getan. Es erschloss sich mir einfach nicht, wie die Teile zusammen passen sollen. Die Anleitung war wie so oft leider keine Hilfe. Hinten hat der Kragen noch einen Steg, vorne dann aber logischweise nicht mehr. Irgendwie habe ich eine Weilchen rumprobiert und die Teile immer wieder neu an das Oberteil geheftet bis es dann gepasst hat.


Den Baumwollstoff habe ich als Rest bei Karstadt mitgenommen (Eur 10,- für 2m). Die Qualität ist ziemlich super und er fühlt sich recht edel an. Um das Kleid nicht zu allzu schick werden zu lassen, habe ich mich für Druckknöpfe zum Schließen entschieden. Die sind auch schön leicht und verziehen die Knopfleiste nicht.


Die Taschenöffnungen sind mit einem Streifen Schrägband aus dem Stoff versäubert und dann einfach aufgesetzt. Die Taschenform finde ich spitzenmäßig.

Während ich die Fotos gemacht habe lief (wie immer zurzeit) schon die nächste Festival-Playlist. Am Donnertsag fahre ich auf mein allerliebstes Festival auf der Welt und bin deswegen schon ganz wuschig - im folgenden dokumentiert, inklusive "Fernauslöser als Gitarre missbrauchen".


Es gibt auch wieder ein neues Festival-Outfit, dazu gibt es dann vor der Abreise noch mehr Infos!
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2013/08/01

Kreuz und Quer (Colette Hazel)


Dieses Streifenexemplar ist sogar noch älter als das McCalls. Auf den Bildern bin ich noch nichtmal Festival- und Baggersee-gebräunt. Auf der Suche nach einem Schnittmuster für den Streifenstoff vom Stoffmarkt war ich ziemlich unkreativ und habe mich für ein Colette Hazel entschieden. Es gibt zu dem Kleid nicht viel zu sagen. Es sieht exakt so aus wie versprochen und ich habe keine größeren Hürden überwinden müssen. Die Anleitungen von Colette sind sehr liebevoll gestaltet und wirklich ausführlich. Allerdings sind die Größen nicht ganz realistisch. Ich habe kein Probeteil gemacht und musste das Oberteil am Ende an beiden Seiten 2cm enger nähen, also insgesamt 8 cm im Umfang! Und das obwohl Colette von sich sagt, dass die fertigen Kleidungsstücke wenig "ease" haben. Mittlerweise weiß ich, dass auch viele andere diese Erfahrung gemacht haben. Beim nächsten Schnitt von Colette - da stehen noch ein paar auf meiner Wunschliste - werde ich dann doch auf Nummer sicher gehen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich mag es nicht besonders. Ich kann gar nicht sagen warum. Ich gefalle mir darin einfach nicht so gut. Außerdem rutschen mir im Sitzen die Träger immer runter, weswegen ich das Kleid bisher nur übergeworfen habe um an den Badesee zu fahren (über meinen Bombshell :-))

Ich muss noch ein paar andere Projekte dokumentieren, da kann ich mich heute auch mal zurückhalten mit der Text- und Bildermenge.



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Pfirsichschnittchen (McCall's 6696)


Puh, mein letzter Post ist ganzschön lange her, das nennt man wohl Sommerloch. Ich habe allerdings in den letzten Wochen doch ein paar Teile genäht und muss jetzt mal aufholen. Was mich unter anderem vom Bloggen abhält ist, dass ich mit den Fotos der fertigen Kleidungsstücke immer unzufrieden bin. Ich finde nicht den richtigen Ort in der Wohnung, wo nichts stört und auch das Licht ausreichend ist. Wenn ich mich auf den Balkon stelle ist es mir auch immer zu hell oder zu dunkel oder ich fühle mich von den Nachbarn beobachtet. Und dann sind die Bilder mit dem Selbstauslöser auch noch meistens unscharf. Seufz.

Aber die fertigen Projekte stehen Schlange, ich lege jetzt also mal los und suche weiter nach einer Lösung.

Folgendes Kleid habe ich schon eine ganze Weile fertig, beziehungsweise fast fertig. Das Schnittmuster ist ein McCall's (6696). Ich hatte es schon zweimal an und habe es schon mehrmals nachbearbeitet. Ich habe an diesem Kleid so viele Fehler gemacht, ich kann sie schon gar nicht mehr aufzählen. Der folgenschwerste war, dass ich die Armausschnitte nicht von Anfang an mit einer Stabilisierungsnaht versehen habe. In der Anleitung kam dieser Schritt ziemlich spät und da dachte ich mir das hätte ja dann auch keinen Sinn mehr. Falsch gedacht. Der Stoff ist ziemlich locker gewebt, ich schätze mal ein Baumwoll-Leinen-Gemisch. Außerdem ist er gekreppt oder gekrinkelt, oder wie auch immer man das nennt. Deswegen habe ich während des Nähens kein einziges Mal ein Bügeleisen angesetzt. Für ein Sommerkleid ist der Stoff ganz gut geeignet, da er sagen wir mal sehr "saugfähig" ist.

Nachdem ich die Armausschnitte mit Schrägband versäubert hatte waren diese dann viel zu weit und boten einen viel zu tiefen Einblick. Da half auch viel heißer Dampf nichts mehr. Also habe ich das Schägband nochmal komplett abgenommen, dann die Armausschnitte gedampft, eingereiht und wieder versäubert. Jetzt passt es.


Auf alle anderen Fehler will ich jetzt gar nicht mehr eingehen, ich hab sie auch schon verdrängt. Beim Fotografieren ist mir jetzt auch noch aufgefallen, dass der Rock hinten länger ist als vorne. Wahrscheinlich werde ich es nochmal anpacken müssen. Der Rocksaum ist auch mit Schrägband versäubert - die Motivation, das nochmal abzutrennen hält sich in Grenzen.


Alles in allem gefällt mir das Kleid trotzdem, weil es so einen schönen Retro-touch hat. Betty Draper would so wear this...


Vorne hat das Oberteil Abnäher, hinten ist es gerafft. Deswegen sieht der Rücken ein bischen sackig aus, was aber in diesem Fall nicht meine Schuld, sondern so vorgesehen ist. Wenn ich den Schnitt nochmal nähe, dann werde ich versuchen das zu ändern, wie hier bei Andrea sehr schön ausgeführt (man möge bitte von Vergleichen Absehen).



Da der Stoff ziemlich günstig war (EUR 3,90/m bei alfatex im Sale) kann ich das Kleid getrost als Lernobjekt ansehen. Even Betty draper sometimes doesn't give a f%$k.


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